Mediengespäche auf DORF TV am 17. Januar 2014
10:30 Uhr Sonja Eismann – Chefredakteurin und Mitbegründerin von Missy Magazine im Gespräch mit Roswitha Kröll
14:00 Uhr Persson Perry Baumgartingern im Gespräch mit Roswitha Kröll
10:30 Uhr Roswitha Kröll im Talk mit Sonja Eismann – Chefredakteurin und Mitbegründerin von Missy Magazine (DE)
Feminismus ist passé? We don’t think so.
Missy ist ein Magazin für Frauen*, die sich für Popkultur, Politik und Style interessieren – für Frauen* wie uns halt. Missy berichtet von herausragenden Künstler_innen, die Musik machen, Filme drehen, fotografieren. Aktivist_innen, die die Welt retten oder auf andere Arten bemerkenswert sind. Crafting und Kochen sind für uns ebenso Themen wie queere Pornografie oder Organisationen, die sich für sichere Abtreibungen einsetzen. Wir wollen ehrlich über Sex zu reden – über hetero- und homosexuellen, heißen, langweiligen oder auch nicht vorhandenen. Wir zeigen Klamotten an und für Frauen*, die nicht immer schlank, blond und perfekt enthaart sind. Wir lassen DJs, Sprayer_innen, Rechtsanwält_innen und Skater_innen erklären, wie man in ihren jeweiligen Feldern glänzen kann.
All das passiert mit einer Attitüde, die beständig den Status Quo mit einem Grinsen in Frage stellt. Weil wir (noch) nicht in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben. Weil es noch viel zu diskutieren und zu verbessern gibt. Feminismus ist passé? We don’t think so. Deshalb Missy.
Sonja Eismann, geboren 1973 in Heidelberg, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Englisch und Französisch. Seit Ende der 1990er Jahre als Journalistin an der Schnittstelle von Feminismus und Popkultur aktiv, war sie 1999 in Wien Mitbegründerin der Zeitschrift „nylon. KunstStoff zu Feminismus und Popkultur“ und arbeitete von 2002-2007 beim Kölner Popkulturmagazin Intro. 2008 mitbegründete sie das Missy Magazine, dessen Mitherausgeberin und Chefredakteurin sie heute noch ist. In Texten, Workshops, Vorträgen und Lehrveranstaltungen beschäftigt sie sich mit aktuellen feministischen und Do-It-Yourself-Diskursen, der Repräsentation von Geschlecht in der Populärkultur sowie mit Konzepten des Utopischen in der Mode.
Ganz allgemein mag sie Diskurs, Langlauf und kleine Tiere mit weichem Fell.
14:00 Uhr Roswitha Kröll im Gespräch mit Persson Perry Baumgartingern zu Sprache. Macht. Diskriminierung. Widerstand.
Sprache hat mit Wissen und Macht zu tun, sie spiegelt Realitäten und festigt sie gleichzeitig – sprachliches Handeln stützt eine diskriminierende Weltordnung. Kommunizieren bedeutet aber auch Widerstand. Denn Sprache ist ständig im Wandel und das kann genutzt werden. Eine wichtige Auseinandersetzung feministischer Bewegungen und Theorien war die Auseinandersetzung mit sexistischer Sprache. Doch ändern sprachliche Widerstandsstrategien (wirklich) gesellschaftliche Unterdrückungsstrukturen? Welche Sprache wird Geschlecht gerecht? Welche Normen werden mit queer-feministischen Sprachalternativen wieder eingeschrieben?
Persson Perry Baumgartinger, Wissenschaftler, Lektor, Trainer und Coach. Studium der angewandten Sprachwissenschaft und feministischen Diskursforschung. Dzt. Doktorat an der Universität Wien sowie assoziiert am Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Kritische Diskurs- und Dispositivanalyse, Transgender Studies, Queer Linguistics. Mit-/Begründer der Initiativen ][diskursiv und queeropedia. Kooperationen mit diversen Instituten, Büros und einzelnen KünstlerInnen. Vorträge, Trainings & Coachings zu den Themen Sprache, Macht & Geschlecht; nichtdiskriminierende Sprache; feministisch-queere Sprachalternativen; kritisches Diversity.
homepage.univie.ac.at/perry.baumgartinger
http://diskursiv.at