8. März 2014 – „Antropofagische Prozession am Heiligen Frauentag“
Die Prozession führte entlang der Landstraße zum Martin-Luther-Platz mit der Grußbotschaft
„Gehet hin in Unersättlichkeit und das subversive Lachen in Zeiten des verordneten Ernstes begleite euch in alle Ewigkeit!
Feminismus und Krawall sei mit euch!“
Die Strategie der Anthropophagie, der „Menschenfresserei“, zielt auf kulturelle Aneignungsverfahren des Fremden: Das Andere wird verschlungen, dem eigenen Stoffwechselsystem zugeführt und dient somit als Baustein einer eigenen unverwechselbaren Identität im Hinblick auf eine mögliche kulturelle Erneuerung. Dieses Verfahren plädiert für eine Einverleibung statt einer Zurückweisung, für eine Aneignung statt einer Angleichung und bietet die Chance, Abgrenzungen und Hierarchisierungen zugunsten einfühlender und gleichberechtigter Unmittelbarkeiten im Umgang mit Kulturen zu hinterfragen. Die Prozessionendete mit einem Ritual am Martin-Luther-Platz.
Fotografie: zoe*fotografie